Erdbeben Kamtschatka – Magnitude 8,7

Erdbeben Kamtschatka

Am 30. Juli 2025 erschütterte ein extremes Erdbeben der Magnitude 8,7–8,8 die Region vor der Ostküste der russischen Halbinsel Kamtschatka english.news.cn. Es zählt zu den stärksten Beben der letzten Jahrzehnte. Das Hypozentrum lag unter dem Meeresboden und löste in der Folge einen Tsunami aus: An der nahen Küste Kamtschatkas wurde eine Flutwelle von rund 3–4 Metern Höhe registriert english.news.cn, worauf umgehend weitreichende Tsunamiwarnungen im Pazifikraum aktiviert wurden.

Wann fand das Beben statt?

Das Beben ereignete sich lokal am Mittwochvormittag, dem 30. Juli 2025, gegen 11:24 Uhr Ortszeit. In koordinierter Weltzeit (UTC) war es zu diesem Zeitpunkt noch der 29. Juli, 23:24 Uhr tsunami.gov. Aufgrund der Zeitverschiebung wurde das Ereignis in vielen Meldungen auf den späten 29. Juli (UTC) datiert, während es nach Ortszeit bereits der nächste Tag war.

Wo ereignete es sich?

Das Epizentrum lag im Pazifik vor der Ostküste Kamtschatkas, etwa 120–130 Kilometer südöstlich der Hafenstadt Petropawlowsk-Kamtschatski english.news.cn. In diesem Seegebiet verläuft der Tiefseegraben der Kurilen und Kamtschatka, wo der Pazifische Ozeanboden unter die eurasische Kontinentalplatte abtaucht (siehe „Warum“). Die nächstgelegene Großstadt Petropawlowsk (rund 170.000 Einwohner) bekam die Wucht des Bebens deutlich zu spüren – dort und in umliegenden Orten wurden Gebäude erschüttert und teils beschädigt.

Wer ist betroffen?

Die Region nahe dem Epizentrum ist nur dünn besiedelt, was die Auswirkungen auf die Bevölkerung begrenzte. Nach ersten Behördenangaben gab es keine Todesopfer, jedoch wurden mehrere Menschen verletzt tass.com – teils bei panischen Fluchtversuchen aus Gebäuden. In Petropawlowsk-Kamtschatski stürzte eine Wand eines Kindergartens ein; zum Zeitpunkt des Bebens hielt sich dort glücklicherweise niemand im Gebäude auf. Kamtschatkas Gouverneur Wladimir Solodow rief die Bevölkerung zur Ruhe auf und betonte, dass alle Notdienste in erhöhter Alarmbereitschaft stünden tass.com. Auch in anderen Ländern rund um den Pazifik waren Küstenbewohner betroffen: Aus Sorge vor dem Tsunami wurden Tausende vorsorglich in höher gelegene Gebiete gebracht (siehe „Wie“).

Wie lief das Geschehen ab?

Unmittelbar nach dem Hauptbeben lösten internationale Warnzentren Alarm aus. In Japan gab die Meteorologische Behörde (JMA) zunächst eine Tsunami-Advisory heraus und weitete sie kurz darauf zur offiziellen Tsunamiwarnung für weite Teile der Pazifikküste aus – es wurden Wellen bis zu 3 m Höhe prognostiziert und Anwohner in gefährdeten Küstenregionen aufgefordert, sich in höheres Gelände in Sicherheit zu bringen english.news.cn. Auch auf Hawaii wurden umgehend Warnsirenen aktiviert; die Behörden warnten vor „destruktiven Wellen“ und forderten die Bevölkerung auf, sich von Küstenbereichen fernzuhalten bzw. auf höhergelegene Stockwerke oder Hügel zu flüchten. Neben Japan und Hawaii ergingen vorsorgliche Tsunami-(Teil-)Warnungen oder -Watches unter anderem für Russland, Alaska, die US-Westküste, Kanada sowie zahlreiche Inselstaaten im zentralen und südlichen Pazifik. Viele Häfen wurden vorübergehend gesperrt, und in betroffenen Regionen kamen der Zugverkehr und Fährverkehr vorsichtshalber zum Stillstand japantimes.co.jp, bis Entwarnung gegeben werden konnte.

In den Stunden nach dem Beben trafen die Tsunamiwellen tatsächlich an verschiedenen Küsten ein, fielen jedoch je nach Entfernung und Küstenform unterschiedlich hoch aus. Kamtschatka und die Kurilen-Inseln verbuchten die größten Wellen: Dort wurden lokal mehrere Meter hohe Überschwemmungswellen beobachtet, die etwa im Hafen der Stadt Sewero-Kurilsk Anlagen und Uferbereiche überfluteten. An Japans Nordostküste (Hokkaidō und Honshū) erreichte der Tsunami laut Messdaten maximal etwa 1,3 Meter Höhejapantimes.co.jp – in vielen anderen Küstenabschnitten Japans blieb es bei kleineren Ausschlägen im Dezimeter-Bereich, ohne größere Schäden. Auf Hawaii wurden Spitzenwasserstände von rund 1,7 m über normal verzeichnet. Aufgrund der rechtzeitigen Evakuierungen und Warnungen blieben auch dort schwere Überflutungen oder Verluste aus; die Wellen verursachten lediglich geringfügige Überschwemmungen in einigen Hafenbereichen.

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Warum gab es dieses Beben (geologischer Hintergrund)?

Die Halbinsel Kamtschatka liegt am pazifischen „Feuerring“ und damit an einer aktiven Plattengrenze. Das Beben war ein sogenanntes Megathrust-Erdbeben an der Subduktionszone der Kurilen-Kamtschatka-Inselbogen: Hier schiebt sich die Pazifische Platte in einer Zone von über 2000 km Länge nach Nordwesten unter die Okhotsk-Platte (einen Teil der Nordamerikanischen Kontinentalplatte) in den Erdmantel coastsidebuzz.com. Diese fortwährende Plattenkollision (relative Geschwindigkeit ca. 8 cm pro Jahr) formt den tiefen Kurilen-Kamtschatka-Graben im Ozeanboden und ist verantwortlich für die Vulkankette entlang Kamtschatka sowie die häufigen starken Beben in dieser Region. Das aktuelle Beben reiht sich in dieses Muster ein und ist nach Angaben russischer Geophysiker sogar das stärkste Beben in Kamtschatka seit 1952. Zum Vergleich: Das Kamtschatka-Beben von November 1952 hatte eine Magnitude von etwa 9,0 und löste seinerzeit einen pazifikweiten Tsunami aus – es markiert eines der stärksten jemals instrumentell gemessenen Beben. Entsprechend selten sind Ereignisse der nun erreichten Stärke; dass hierbei schwere Tsunamis entstehen können, ist eine bekannte Eigenschaft solcher Subduktionsbebentsunami.gov. Bei dem Beben vom 30. Juli 2025 zeigte sich erneut diese Gefahr, doch dank globaler Überwachung und Warnsysteme konnten die Küstenanwohner rund um den Pazifik rechtzeitig gewarnt und in Sicherheit gebracht werden.

Quellen: USGS; NOAA Pacific Tsunami Warning Center; Japan Meteorological Agency; Geophysical Survey RAS (Russland); Regierungsstellen Kamtschatka; Xinhua

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