Fort Knox: Ist das Gold noch da?

Fort Knox Gold

Donald Trump kündigte am 20. Februar 2025 an, gemeinsam mit Elon Musk Fort Knox besuchen zu wollen, um die dortigen Goldreserven zu überprüfen.

„Wir werden nach Fort Knox gehen … das sagenumwobene Fort Knox … um sicherzustellen, dass das Gold noch da ist.“ – Donald Trump

Was ist der Zweck von Fort Knox?

Die Tresoranlage wurde 1936 vom US-Finanzministerium errichtet, nachdem Präsident Franklin D. Roosevelt im Zuge der Weltwirtschaftskrise per Executive Order 6102 Goldmünzen beschlagnahmen ließ. Bereits 1937 trafen erste Transporte mit mehreren hundert Tonnen Gold aus New York und Philadelphia ein. Ziel war die sichere Lagerung des Goldes im Landesinneren, fernab potenzieller Kriegsgefahren.

Fort Knox wird als der sicherste Tresor der Welt betrachtet: Eine Festung aus Granit und Beton, mit einer 21-Zoll dicken Tresortür und mehrschichtigen Sicherheitssystemen. Kameras, Bewegungsmelder, bewaffnete Wachposten und militärische Infrastruktur sichern das Areal.

Derzeit lagern in Fort Knox etwa 147,3 Millionen Feinunzen Gold (ca. 4.580 Tonnen). Dies entspricht rund 56 Prozent der gesamten US-Goldreserven. Der historische Höchststand lag 1941 bei über 20.000 Tonnen. Seit den 1970er Jahren wurden kaum Änderungen am Bestand vorgenommen. Der Buchwert des Goldes liegt durch den festgesetzten Preis von 42,22 US-Dollar pro Feinunze bei etwa 6,2 Milliarden Dollar, während der Marktwert ein Vielfaches beträgt.

Weitere gelagerte Gegenstände

Neben Gold beherbergte Fort Knox zeitweise bedeutende Dokumente wie die Unabhängigkeitserklärung und die Magna Carta sowie ausländische Kulturschätze wie die ungarischen Kronjuwelen. Auch strategische Rohstoffe wie Morphin und Diamanten wurden dort eingelagert, insbesondere während des Kalten Krieges.

Warum bestehen Zweifel?

Fort Knox unterliegt extremen Sicherheitsmaßnahmen, die es niemandem, auch nicht dem Präsidenten, erlauben, sich die Goldvorräte anzusehen. Daher gab es seit über 70 Jahren keine vollständige Inventur mehr. Die letzte unabhängige Inventur des Goldes fand 1953 statt. Eine Inspektion im Jahr 1974 umfasste lediglich eine stichprobenartige Überprüfung. 2017 bestätigte Steven Mnuchin, damaliger Finanzminister unter Präsident Trump, nach seinem Besuch, dass das Gold “noch da” sei, ohne eine überprüfbare Inventur vorzunehmen.

Warum ist eine Überprüfung so schwer?

Fort Knox untersteht der United States Mint, einer Behörde des US-Finanzministeriums. Die unmittelbare Bewachung übernimmt die Mint Police, unterstützt vom Militär. Der Tresor ist nicht frei zugänglich: Selbst US-Präsidenten oder Finanzminister benötigen Sondergenehmigungen. Nur drei dokumentierte Besichtigungen durch Außenstehende fanden seit 1936 statt: 1943 durch Roosevelt, 1974 durch Kongressabgeordnete und Pressevertreter sowie 2017 durch Finanzminister Steven Mnuchin, der dieses Amt unter Präsident Trump von 2017 bis 2021 innehatte.

Die Sicherheitsarchitektur erlaubt einen Zugang nur über ein Mehrschlüsselsystem. Teil des Sicherheitssystems ist die Geheimhaltung über den Aufbau des Tresors und die Zugangsbeschränkungen. Dies ist die Argumentation dafür, dass nicht einmal der Präsident Zugang erhält, da er sicherheitskritische Informationen veröffentlichen könnte.

Verschwörungstheorien

Aufgrund dieser scheinbar maßlos überzogenen Sicherheitsrichtlinien für eine Festung, die sowieso bereits militärisch bewacht wird, gibt es seit vielen Jahren verschiedenste Verschwörungstheorien:

  1. Das Gold sei längst verschwunden oder verliehen
  2. Es handle sich um vergoldete Wolfram-Barren
  3. Die USA hätten Gold heimlich an Staaten wie China oder Israel übertragen

Offizielle Stellen dementieren diese Behauptungen. Dennoch führen sie regelmäßig zu Forderungen nach unabhängigen Kontrollen.

Trump, Musk und Forderungen nach Zugang

Ex-Präsident Donald Trump und Unternehmer Elon Musk forderten 2024 öffentlich Zugang zu Fort Knox, um die Existenz des Goldes zu verifizieren. Trump sprach davon, dass „vielleicht jemand das Gold gestohlen habe“, Musk schlug eine Öffnung mit Live-Stream vor. Beide Aktionen wurden bisher nicht umgesetzt. Insider vermuten Widerstand innerhalb des Finanzministeriums und Sicherheitsbedenken als Ursache.

Dass Präsident Trump und Musk als Leiter von D.O.G.E. noch keinen Zugang erhalten haben, zeigt eines sehr deutlich: Ein US-Präsident hat nicht absolute Macht im Staat, und ein großer Teil des Staatsapparates arbeitet aktiv gegen Donald J. Trump.

Sollte eine Besichtigung von Fort Knox tatsächlich per Livestream übertragen werden, wäre das wohl eine der größten Live-Übertragungen der Geschichte. Denn Fort Knox als Festung voller Gold ist seit über einem halben Jahrhundert ein Ort voller Legenden und Mythen.