Fleisch zum Frühstück, Fleisch zum Mittag, Fleisch zum Abend – und dazwischen vielleicht ein Beef-Jerky-Snack. Was für die einen nach einer Provokation in Zeiten von Vegan-Trends klingt, entwickelt sich in den USA zu einer überraschenden Gegenbewegung. Die sogenannte Carnivore-Ernährung setzt auf eine rein fleischbasierte Kost: Alles, was nicht von Tieren stammt, kommt konsequent vom Teller. Doch kann das gesund sein? Immer mehr Amerikaner berichten von teils dramatischen gesundheitlichen Verbesserungen durch diese extreme Diätform. Sogar Harvard-Forscher haben das Phänomen inzwischen genauer untersucht.
Warum Carnivore gesund sein kann
Im Widerspruch zu jahrzehntelangen Lehrmeinungen liefert tierische Nahrung erstaunlich viele Nährstoffe. Proteine, essentielle Fettsäuren, B-Vitamine, Eisen, Zink, Vitamin A, Omega-3 – all das steckt im Fleisch, in Eiern, Fisch und Innereien. Ballaststoffe sind nicht essentiell, Vitamin C ist in geringen Mengen in rohem Fleisch enthalten. Gleichzeitig vermeidet man pflanzliche Antinährstoffe wie Lektine oder Oxalate, die bei empfindlichen Menschen Verdauungsprobleme oder Entzündungen auslösen können. Für viele beginnt hier eine völlig neue Beziehung zum Essen – mit echtem Geschmack statt Sättigung aus dem Supermarktregal.
Mediziner wie Paul Saladino und Harvard-Forscher Nicholas Norwitz erklären, dass nicht nur das, was durch Fleisch gewonnen wird, zählt, sondern auch das, was durch Pflanzen weggelassen wird. Studien zeigen: Selbst der Verzicht auf Ballaststoffe kann bei Reizdarm-Symptomen helfen.
Gesundheitliche Vorteile
Carnivore macht schlank🔗– und das aus gutem Grund: Der Körper muss Fette erst aufwendig in Energie umwandeln, während Kohlenhydrate sofort verfügbar sind. Das führt zu einem stabileren Insulinspiegel, längerer Sättigung und effektiverer Fettverbrennung.
Laut einer Harvard-Studie mit über 2.000 Teilnehmern berichten 95 % der Befragten von verbesserter Gesundheit, 91 % von gesteigertem Wohlbefinden. Der durchschnittliche BMI sank von 27,2 auf 24,3. Viele Teilnehmer meldeten Verbesserungen bei chronischen Beschwerden wie Arthritis, Reizdarm, Depressionen oder Autoimmunerkrankungen.
Blutzuckerwerte, Triglyceride und HDL-Cholesterin verbesserten sich, während das LDL-Cholesterin teilweise anstieg – ein Punkt, der unter Experten kontrovers diskutiert wird. Mentale Klarheit, stabilisierte Stimmung und tieferer Schlaf sind weitere oft berichtete Vorteile. Die Diät wirkt stark entzündungshemmend, stabilisiert den Insulinspiegel und fördert die Fettverbrennung. Und ja, man hat plötzlich wieder Energie für all die Dinge, die vorher einfach zu anstrengend schienen – wie morgens gut gelaunt aufzustehen.
Wachsende Bewegung
#carnivorediet verzeichnet auf sozialen Medien weltweit über eine Milliarde Views. In den USA gibt es zehntausende Anhänger in Foren, Gruppen und Podcasts. Prominente wie Jordan Peterson, Joe Rogan oder Dr. Shawn Baker berichten öffentlich über ihre positiven Erfahrungen. Die Harvard-Studie rekrutierte in wenigen Wochen über 2.000 Carnivore-Anhänger, was auf eine wachsende Bewegung schließen lässt. Und wenn man sich durch die Foren klickt, merkt man schnell: Das sind keine Fitness-Influencer mit Photoshop, sondern ganz normale Menschen – die einfach satt und gesund sein wollen.
Abwechslungsreiche Ernährung
Die Vielfalt tierischer Lebensmittel lässt viel Raum für kulinarische Kreativität: Rind, Schwein, Lamm, Wild, Geflügel, Fisch, Innereien, Knochenbrühen, Eier, Butter, Käse.🔗 Ob Omelette mit Hackfleisch zum Frühstück, Rippchen aus dem Smoker oder Bunless-Burger mit Cheddar und Spiegelei: Carnivore muss nicht langweilig sein. Wer einmal ein Ribeye in der gusseisernen Pfanne gebraten hat, weiß: Das Leben ist zu kurz für trockene Diätpillen.
Würzen mit Salz, Butter, tierischen Fetten und Ei-Soßen ist erlaubt. Wer möchte, kann mit Ketovore (90 % tierisch, 10 % pflanzlich) etwas weicher einsteigen. Wichtig ist: Der Fokus liegt auf hochwertigem, tierischem Eiweiß und Fett.
Perfekt zur Grillsaison
Gerade zur Grillsaison lädt Carnivore zum Selbstversuch ein. Steaks, Koteletts, Fisch, Rippchen – alles erlaubt. Ohne Beilagen, ohne Zucker, ohne Brot. Dafür mit Genuss, Sättigung und dem guten Gefühl, seinem Stoffwechsel etwas Gutes zu tun. Eine Diät ohne Kalorienzählen, ohne Hungern, ohne Verzicht. Und mal ehrlich: Wann hat uns ein grüner Smoothie zuletzt so glücklich gemacht wie ein medium rare gegrilltes Ribeye?
Fazit
Wer sich gesund, genussvoll und kohlenhydratfrei ernähren möchte, findet in Carnivore eine faszinierende Option. Nicht für jeden, aber für viele einen Versuch wert. Besonders dann, wenn der Sommergrill ruft und das Steak bereits brutzelt.
Ich habe gerade selbst damit angefangen – und was soll ich sagen: Steak, Steak, Steak! Ich liebe es. Ganz nebenbei sind schon eineinhalb Kilo verschwunden. Und das kommt wie gerufen, denn bald ist die Zeit, in der wir Frauen wieder luftiger unterwegs sind. / Mia 🌸